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Oder: Ein kleiner Exkurs in die Vielschichtigkeit symphonischer Blasmusik zum 5-jährigen Jubiläum des Symphonischen Blasorchesters Essen e.V.

Stets betont das Symphonische Blasorchester Essen, SBE, dass neuere symphonische Blasmusik nichts mit Lederhosen,Musikantenstadl oder „Humptata!“ zu tun habe, sondern ein wandelbares, vielschichtiges und klanggewaltiges Genre vertrete. Und tatsächlich unterhielten die rund 50 Musiker des SBE ihr Publikum im Forum Niederberg in Velbert am vergangenen Samstagnachmittag mit neuen abwechslungsreichen und mit Hingabe interpretierten Stücken, die jeder Volkstümlichkeit entbehrten.

Seit Anfang des Jahres leitet Diethelm Zuckmantel als neuer Dirigent das Orchester. Er führte mit viel rheinischem Humor und einem großen Wissensschatz rund um das dargebotene Programm durch den Abend und lud zunächst zu einem Besuch in die „Kensington Gardens“ in London, „das sind die mit dem S-förmig gebogenen Teich“. Schon direkt nach dieser fulminanten, befreienden Ouvertüre wechselte wie angekündigt der musikalische Stil und mit der „Dance Sequence“ des Luxemburgers Marco Pütz erlebte das Publikum eine luftig leichte Komposition, die eine bewegte Heiterkeit im Saal verbreitete.

Ein Marimbaphon als Soloinstrument bekommt man nicht häufig zu hören, doch auch hierfür ist in der symphonischen Blasmusik Platz und der junge Solist Manuel Grunden begeisterte das Publikum mit einer fernöstlich anmutenden Melodie aus rasanten Läufen und meditativen Akkorden, die er mit einer ungeheuren Ruhe und Gelassenheit zelebrierte.

Die Reise durch die symphonische Blasmusik nahm weiter ihren Lauf und über Arabien („Lawrence of Arabia“, Maurice Jarre) und die „Transcendent Journey“ (Rossano Galante) ging es in die „Neue Welt“ Dvoráks („Largo“ aus der Symphonie Nr. 9) und die „Hügel“ hinter New York, die 2500 Meter hohen Appalachen, denen James Barnes seine heroische Ouvertüre gewidmet hat.

Die „Fantasy Tales“ des Niederländers Piet Swerts, für das Orchester „konditionsmäßig ein Albtraum“, so Zuckmantel, was die Orchestermitglieder jedoch nicht von einer einfühlsamen Interpretation abhielt, und Rolf Rudins „Ferne Weite“ schlossen den Exkurs in die Vielschichtigkeit symphonischer Blasmusik ab und entließen den Besucher beschwingt und beeindruckt in den lauen Sommerabend, nachdem als Zugabe zwar kein „Knaller“, keine „Rakete“ (Zuckmantel) erklungen war, sondern die romantische Elisabeth Serenade des Briten Ronald Binge.

Beim ersten Konzert unter der Leitung des Dirigenten Diethelm Zuckmantel waren die Freude der Musiker und die hervorragende Zusammenarbeit zwischen der neuen Leitung und dem nun immerhin fünfjährigen Orchester deutlich zu spüren und ließen den Zuhörer die Intensität der Musik unmittelbar erfahren.

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